„Krise können wir“, Jan Brinkhus, neuer Landesbüroleiter der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt für die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland
Es sind drei Buchstaben mit großer Bedeutung: dpa. Für Redaktionen ist Deutschlands größte Presse-Agentur Nachrichtendienstleister Nummer 1. Sie meldet Ereignisse schnell, aktuell und zuverlässig und ordnet Themen ein. Zum 74. Rhein-Main-Journalistenstammtisch begrüßte Dominik Kuhn, Geschäftsführer von Ballcom und Moderator der digitalen Veranstaltung, den neuen dpa-Landesbüroleiter Jan Brinkhus. Nach 102 Tagen im neuen Job sagt er: „Es fühlt sich gut an und es ist ein toller Job in herausfordernden Zeiten.“
30 Redakteurinnen und Redakteure arbeiten in den dpa-Büros in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Was hat die Pandemie mit den gewohnten Arbeitsstrukturen der Agenturbüros gemacht? „Zu Beginn des Lockdowns im März haben wir an einem Tag 31 Eilmeldungen im Basisdienst gesendet. Das gab es vorher noch nie.“ Fast alle dpa-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wechselten quasi über Nacht ins Homeoffice. Seitdem und bis heute wird im Nachrichtengeschäft der dpa genau abgewogen, welche Termine aufgrund des Infektionsgeschehens von Reporterinnen und Reportern im Sinne der gesundheitlichen Verantwortung wahrgenommen werden können. Während Fotografinnen und Fotografen für ihre Arbeit nach draußen müssen, arbeiten Redakteurinnen und Redakteure im Wortbereich vermehrt im Homeoffice. „Das Telefon ist zurzeit das wichtigste Recherchemittel, um Informationen zu sammeln und zu verifizieren“, berichtet der Landesbüroleiter. „Gleichzeitig haben wir mit Videoschalten eine neue Arbeitsweise gefunden, die sich wohl auch zukünftig im dpa-Arbeitsalltag etablieren wird. Insgesamt hat sich gezeigt: Agenturjournalistinnen und -journalisten können Krise“.
Die klassische Nachrichtenmeldung sieht Brinkhus nicht nur als Kerngeschäft der dpa, sondern auch als Gewinnerin der Krise an. Sie wird gebraucht, um informiert zu sein. Die Kompetenz für investigativen Journalismus sieht er eher bei den großen Medienhäusern: „Investigative Recherchen sind enorm wichtig. Es ist aber schwierig, sie in das oft schnelllebige Tagesgeschäft einer Nachrichteagentur zu integrieren.“
Apropos schnell: Die dpa beobachtet mit Hilfe eigener Tools, welche Beiträge in Sozialen Netzwerken viral erfolgreich sind und sich für eine Berichterstattung eignen. In Zusammenarbeit mit Facebook führt die Nachrichtenagentur außerdem Faktenchecks durch und macht Falschinformationen kenntlich. Ziel der dpa ist es, als Vollagentur möglichst alle Bedürfnisse von Redaktionen abzudecken und auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren. Das können zum Beispiel mehr und bessere Symbolbilder sein, Grafiken oder auch ein umfangreicheres Bewegtbildangebot.
Ballcom bedankt sich bei den Partnern des Rhein-Main-Journalistenstammtisches, der Fraport AG sowie dem Kempinski Hotel Frankfurt Gravenbruch, in dem die Veranstaltungsreihe gewöhnlich, außerhalb der Pandemie, stattfindet. Umso mehr freute sich Dominik Kuhn, den 74. Rhein-Main-Journalistenstammtisch aus dem Hotel moderieren zu dürfen. Gastgeberin Karina Ansos, Generalmanagerin des Kempinski Hotel Frankfurt, begrüßte die Gäste des 74. Journalistenstammtisches und gab einen zuversichtlichen Ausblick auf die Zeit nach Corona: „Wir bereiten uns unter anderem mit UV-C-Luftreinigern und einer Test-Strategie vor.“ Tests von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind im Hotel bereits üblich, demnächst soll das Haus auch öffentliche Teststelle werden.
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