„Welche Relevanz haben Stadtmagazine – und wie müssen sie sich heute aufstellen?“- Jasmin Schülke, Chefredakteurin des Journal Frankfurt, zu Gast bei unserem Smalltalk in der Gerüchteküche.
Fotos: Andreas Nadler
Seit 14 Monaten ist sie für die Inhalte des Journal Frankfurt verantwortlich. Das Stadtmagazin hat eine 30 Jahre lange Tradition, an der die 49-jährige Chefredakteurin durchaus festhält: „Ich glaube weiterhin an Print-Produkte, da sie unsere Leserinnen und Leser besser in Themen eintauchen lassen und mitnehmen als digitale, kurzweilige Formate das tun können“. Über den Balanceakt zwischen Tradition und Digitaltrend und ihrer jeweiligen Auswirkung auf die Relevanz in der Stadt sprach Heike Fauser von Ballcom mit Jasmin Schülke bei der 81. Ausgabe des Rhein-Main Journalisten-Stammtisches, der in der Balthasar Ress Weinbar & Vinothek stattfand.
Was ihre Publikation auszeichnet und wie sich Relevanz für das Journal Frankfurt definiert, berichtete Jasmin Schülke in ihrem 300-Sekunden-Statement: „Bis heute trägt unser Medium die DNAs von Pflasterstrand und Auftritt, die 1990 zum Journal fusionierten. Politik und Kultur sind also weiterhin im Fokus. Und was relevant, also in Frankfurt wichtig ist, entscheiden unsere Leserinnen und Leser. Dabei hilft uns Social Media ungemein.“ Darüber hinaus verriet sie, dass ihr Medium im Vergleich zum Vorjahr sogar ein Umsatzplus verzeichnen konnte. „Das freut uns sehr, aber gleichzeitig ist es kurzsichtig, diese Entwicklung für sich zu sehen. Also ja, es ist vollkommen klar, dass wir uns digital weiter aufstellen müssen.“
Noch wichtiger als digitale Angebote und Infotainment auf Social Media sind ihr aber Formate in der Stadt, denn um das dortige dynamische Geschehen geht’s in jeder Ausgabe. „Mit den Stadtteilgesprächen haben wir ein Live-Format etabliert, das Bürgerinnen und Bürger, Leserinnen und Leser auf die Bühne bringt. Damit gelingt es uns, in unserer Zielgruppe relevant zu bleiben“, berichtet sie. „Mit Blick auf das nächste Jahr soll der demokratische Diskurs noch mehr Aufmerksamkeit bekommen“.
Bekannt ist das Journal Frankfurt auch für seine personengebundenen Titelstorys, Aktualität und Frankfurt-Gefühl lassen Jasmin Schülke darüber entscheiden. „In der nächsten Ausgabe werden es starke Frauen im Sport sein, denn auch Sport ist in Teilen Kultur“, verriet sie den Gästen vorab. Thematisiert wurden auch die TV-Programm-Seiten, seit Jahren ein fester Bestandteil des Journals. Auf die Frage, ob dieser Service in Zeiten von Streaming-Diensten überflüssig sei, antwortete Schülke: „Auf keinen Fall, die TV-Seiten bleiben, unsere Zielgruppe will immer noch wissen, was im Fernsehen läuft.“ Was kurz vor Weihnachten nicht fehlen durfte, war ein Weihnachtswunsch der Chefredakteurin, in Schlagzeile versteht sich: „Im Bahnhofsviertel wieder alles im Griff“ oder „Kein Stau in der Stadt“ sind fromme Wünsche, die unserer Stadt sehr guttun würden.“
Ballcom bedankt sich bei Gastgeber Christian Ress, Inhaber der Balthasar Ress Weinbar & Vinothek, Jasmin Schülke sowie den Partnern des Rhein-Main Journalisten-Stammtisches, der Fraport AG sowie dem Kempinski Hotel Frankfurt.
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