„Der Kampf um den Leser der Zukunft" Carsten Knop, Herausgeber F.A.Z.
Zum Rhein-Main Journalisten-Stammtisch gehört seit dem Start 2004, dass die Referenten sich vorstellen. Was sie tun. Ihre Ziele. Und sie bekommen Fragen gestellt. Auch harte. Sie werden also gegrillt. „Ich komme mir jetzt schon gegrillt vor“, sagte Carsten Knop, seit wenigen Wochen Teil des nun vierköpfigen Herausgeber-Teams der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, zu Beginn des Abends. Das lag an den Temperaturen des Sahara-Sommerabends, der eine weitere Besonderheit mit sich brachte: Er fand unter Corona-Bedingungen statt, mit eben nur 15 Gästen, Journalist*innen aus Frankfurt, Rhein-Main, Hessen vor Ort im „DELI kat“ im Frankfurter Westend und noch mal mehr als doppelt so vielen, die die Diskussion, von Moderator Steffen Ball geführt, via Zoom verfolgten.
Die Gäste bekamen einen gutgelaunten Carsten Knop – der neben Erfolgsmeldungen auch Einblicke in die Ziele und Wünsche der F.A.Z. mitgebracht hatte. Der enorme Zuwachs der Digital-Abonnenten auf jetzt mehr als 150.000 ist nur eine Zwischenstation im „Marathon“ – Knop gibt die Marschrichtung aus, diese Zahl „in den kommenden vier Jahren zu verdoppeln“. Auch über die Steigerung auf fast 100 Mio. Visits („Damit haben wir im Juli SZ und Zeit-Online überholt“), erreicht mit den veränderten Angeboten, die ins digitale Schaufenster gestellt werden, freut er sich, weiß aber, „dass gerade im Regionalen ein Schatz vergraben liegt. Jetzt müssen wir schnell graben.“ Sein Grundlinienspiel: „Die F.A.Z. muss noch digitaler werden.“
Woher kommen die guten Zahlen? Wie geht’s weiter? Auch hier offene Worte vom neuen F.A.Z.-Herausgeber Carsten Knop: „Wir haben einen neuen Spirit im Haus.“ Es gibt keine Zwei-Klassen-Gesellschaft zwischen Print- und Online-Kolleg*innen, dafür eine neue Struktur bei den Rhein-Main-Redaktionskonferenzen, Frauen in Führungspositionen, ein in der Rhein-Main-Region verändertes Korrespondenten-Netz, einen neuen Redaktionsschluss für die Rhein-Main-Zeitung und vieles mehr. Alles untergeordnet der Erkenntnis, dass er im „Kampf um den Leser der Zukunft“ ist.
Bei dem gebürtigen Dortmunder und Borussia-Fan kommt man in Frankfurt natürlich nicht am Thema Fußball vorbei: „Die Eintracht macht das prima. Aber ich finde, sie könnte noch mehr aus der Stadt herausholen.“
Ballcom bedankt sich bei den Partnern des Rhein-Main-Journalistenstammtisch, Fraport AG und Kempinski Hotel Frankfurt – und den Gastgebern des 71. Rhein-Main-Journalistenstammtisches, dem „DELI kat – Fine Food & More“ in Frankfurt am Main.
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